Ferienwohnung maritim einrichten

„Ihr habt wahrlich ganz bezaubernde Städte am falschen Ort aufgebaut“ – das trägt Poetry-Slammerin Mona Harry sogar in Bayern vor, wo ihre Liebeserklärung an den Norden entstand. Liebe Mona, wollen wir versuchen, Gegensätze zwischen Nord und Süd zu überwinden? Apartments im maritimen Stil können ebenso vom Land zwischen den Meeren wie von der Donaudampfschifffahrt oder der Weißen Flotte auf dem Bodensee inspiriert sein, sodass sich Feriengäste jedweder Herkunft dort wohlfühlen dürften.

Weiß und Blau als vorherrschende Farben

Wer eine Ferienwohnung maritim einrichten will, hat bei den Farben keine Qual der Wahl: Weiße und blaue Töne herrschen vor. Die traditionelle Kleidung der Matrosen war schon im 18. Jahrhundert so gestaltet. Diese Farben erinnern nicht nur an Menschen im Hafen, sondern zugleich an Wasser mit Schaumkronen bei aufgewühlter See. Dass genau diese beiden Farben auch in der Bayernhymne besungen werden, ist ein schöner Zufall. Beige oder sandfarbene Accessoires erinnern an Sandstrand und verstärken die beruhigende Wirkung der maritimen Einrichtung. Wer die Wände so streicht, erzielt damit einen schönen Kontrast zu kräftigem Blau und reinem Weiß. Ein Parkett oder Laminat aus hellem Holz sowie Korbmöbel wiederholen die dezenten Farben und fügen sich hervorragend in den maritimen Look ein. Welche Farben Sie sonst noch kombinieren, ist eine Frage der beabsichtigten Wirkung. Pastelltöne stehen eher für Romantik, aber auch ein knallroter Leuchtturm passt thematisch und wird zum Blickfang.

Material aus dem Schiffsbau

Welche Materialien fallen Ihnen ein, wenn Sie an maritime Einrichtung denken? Wahrscheinlich haben Sie ein Segelschiff mit hölzernem Deck und Masten vor Augen, Segel aus Tuch, Seile und Taue aus Jute oder Hanf. Alles richtig, aber nicht die einzige Möglichkeit, sich maritim einzurichten. Schiffe dieses und des vergangenen Jahrhunderts sind aus Metall – das kann alt und verrostet sein und an einen einstmals stolzen, heute abgewrackten Ozeanriesen erinnern, oder sie wählen eine hochmoderne Konstruktion aus gebürstetem Edelstahl oder Aluminium. Schauen Sie nach Möbeln und Accessoires im maritimen Design – nicht nur bei Neuware, sondern auch auf physischen oder virtuellen Flohmärkten. Wenn Sie keine Seemannstruhe oder einen Original-Rettungsring auftreiben können, bringen Sie vielleicht genügend handwerkliches Geschick mit, um aus Treibholz einen Fuß für einen Glastisch zu bauen oder mit Tauwerk eine Tischlampe zu gestalten. Mit dem Recyceln der Materialien verkleinern Sie zugleich den CO2-Fußabdruck. Denken Sie bei Kauf oder Eigenbau nicht nur an das Material, sondern auch an die Formensprache. Ein in Messing eingefasster runder Spiegel erinnert an ein Bullauge, Hocker oder kleine Tische können die Form von Pollern im Hafen nachbilden.

Deko – wenn man es mag

Sofakissen mit Anker und Steuerruder als Motiv sind sicher eine gute Sache. Ob in der Ferienwohnung unbedingt maritime Deko-Accessoires wie Schiffsmodelle, Muscheln, Seesterne, Flaschenpost und Holzschilder herumstehen müssen, ist Geschmackssache. Auf jeden Fall sind sie Staubfänger und machen Arbeit beim Reinigen. Zumindest sollten sie stilvoll ausgewählt sein – eine Plastikmöwe „Made in China“ würde nicht nur bei Mona Harry wohl weniger gut ankommen. Dann investieren Sie das Geld lieber in einen Original-Strandkorb für den Garten. Auf das ausklappbare Brettchen passt auch ein bayerisches Weißbier.

Bild: Bigstockphoto.com / MonochromProfi

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